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HAPPY BURNOUT – Wotan Wilke Möhring glänzt als Anarcho-Punk mit Herz

“Alter, entspann dich - du hast frei, mach einen drauf!”

Freigeist, Frauenheld und Arbeitsverweigerer Fussel hat keinen Bock auf Arbeit. Als gestandener Punker lebt er in seinem Kiez munter in den Tag hinein und genießt gut gelaunt das bunte Treiben. Kein Beruf, keine Verantwortung, kein Stress - der Mann will lieber seine Freiheit leben und nicht erwachsen werden. Muss er ja auch nicht, denn Frau Linde, seine Sachbearbeiterin vom Arbeitsamt hält ihm den Rücken frei. Ein Blick aus Fussels tiefblauen Augen genügt, um Frau Linde mit ihrer Kaffeetasse ins Straucheln zu bringen. Dieses Spiel spielt Fussel nun „seitdem es Harz IV gibt“ und ändert sich erst, als das Arbeitsamt seine Bezüge zu kürzen droht. Da bleibt nur noch eine Lösung: Fussel bekommt von Frau Linde einen Burnout attestiert und gilt ab sofort als arbeitsunfähig. Putzmunter taucht der Punker nun in einer noblen psychiatrischen Einrichtung auf, wo er neben Therapeutin Alexandra (toll gespielt von Anke Engelke) auf Mitpatienten trifft, die an der selben Effizienzgesellschaft zerbrochen sind, gegen die Fussel rebelliert. Am Anfang steht noch groß „I won’t change“ als Slogan auf seinem T-Shirt – doch genau das Gegenteil passiert als Fussel in die Klinik kommt. Mit seiner unkonventionellen und charmanten Art mischt Fussel den Laden ordentlich auf. Der unkonventionelle Punk bringt neue Impulse in den tristen Alltag der überforderten Psychiatrie Insassen, während auch er gleichzeitig beginnt, den eigenen Lebensweg zu hinterfragen.
Ähnlich wie Jack Nicholson in „Einer flog über das Kuckucksnest“ spielt Wotan Wilke Möhring sich als Alt-Schnorrer Fussel durch seine ungeschminkt direkte Art in die Herzen der Mitpatienten und Zuschauer.


“Happy Burnout” macht als Komödie mit leicht anarchischen Untertönen richtig Laune - nicht nur weil Möhring den Punk so mitreißend - und dank autobiographischer Erfahrung absolut überzeugend verkörpert, sondern auch weil hier die Frage gestellt wird, in welchem Maße Arbeit als persönliche Überforderung in einer Leistungsgesellschaft noch als gesund anzusehen ist. Ein erfrischender, herzlich-ehrlicher Abgesang auf die Problemchen unserer Gesellschaft mit ihrer übertriebenen Arbeitsmoral. »Andra Mohan-Bacila«

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